Der Rhein als Grenze
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Wissenschaftliche Studie für den Rhein
Oben: Stellungsbau am Rhein |
In der Zeit nach dem zweiten Weltkrieg kursierten in der Sowjetunion Pläne über Taktiken, wie man Flussläufe überqueren würde. Diese waren minuziös ausgearbeitet und trafen auch auf den Rhein zu. Die Bedrohung aus dem Nordosten wurde ernst genommen. Man ging nicht einfach davon aus, dass diese Pläne in unserem schwierigen Gelände nicht durchführbar seien, sondern klärte dies wissenschaftlich ab. Die Universitäten und die ETH kamen in Zusammenarbeit mit der Schweizer Armee zu einem sehr überraschenden Ergebnis. Der Rhein ist, gemessen an der damaligen Technologie, viel weniger gut überschreitbar als bisher angenommen. |
Wie wurde die Studie durchgeführt?
Man teilte die Untersuchung in drei Teile:
- Watbarkeit
- Tauchen
- Schwimmen
Diese drei Teile wurden mit den Kriterien
- Wassertiefe und Fliessgeschwindigkeit
- Beschaffenheit des Flussgrundes
- Uferbeschaffenheit
konfrontiert.
Wassertiefe
In den Sowjetischen Plänen ging man von einer maximalen Wassertiefe von 1.50 m aus, bei der noch durch den Fluss gewatet werden kann. Ein Durchwaten des Rheins ist gemäss dieser Zahl technisch nicht möglich. Tauchen wäre im Bezug auf die Wassertiefe theoretisch möglich.
Fliessgeschwindigkeit
Die sowjetischen Pläne gingen davon aus, dass ein geregeltes Übersetzen nur bei Geschwindigkeiten unter 4 m/s möglich sei. Dies schliesst ein Übersetzen über den Rhein während rund 100 Tagen aus.
Beschaffenheit des Flussgrundes
Der einst kiesige Untergrund des Rheins ist in der Nähe von Kraftwerken und anderen Anlagen verschlammt. Ausserdem ist das Flussbett mit Rinnen und Rissen durchzogen und von grösseren Steinen (40 cm) übersäht. Ein Übersetzen würde sich demnach schwierig gestalten.
Uferbeschaffenheit
Hier gestalten mehrere Faktoren das Übersetzen über den Rhein als schwierig:
- Böschungen von mehr als 5m Länge und Steigungen von mehr als 65%
- Bodenart (schlammig)
- Mauern von mehr als 1.50m
Um diese Hindernisse zu überwinden, wären genietechnische Massnahmen erforderlich.
ZusammenfassungDer Hinderniswert des Rheins ist grösser als angenommen. Es gibt nur wenige Stellen, wo eine Flussüberquerung überhaupt möglich wäre. Der Rhein bietet der Schweiz bei guter Verteidigung Schutz. |