Rheinfall
Startseite | Zahlen und Fakten | Entstehung | Tourismus | Kuriositäten | "Drei Fragen an"
Kuriositäten
Wenn doch nur dieser Rheinfall nicht wäre...
Besonders wichtig für den löblichen Kanton Schafhausen mag folgende Anzeige seyn:
"Unterzeichneter erbietet sich, den Rheinfall durch einen unter-irdischen Kanal binnen zwey Jahren mit einem Kostenaufwand von ungefähr 3 bis 4000 Gulden rheinisch gänzlich zu vernichten und denselben für Rhein-Schiffe aufwärts und ab wärts fahrbar zu machen." Kupferberg, bey Eulenbach, den 10. August 1817
Jllig, Königlich-Bairischer Bergrath |
Reiz des "Unmöglichen"...
Vor langer Zeit, so eine berühmte Sage, ist ein Fischer in seinem Boot oberhalb des Rheinfalls in seinem Boot eingeschlafen. Wieder aufgewacht, befand er sich unterhalb des Rheinfalls. Sich der wunderbaren Bewahrung vor dem Tod bewusst, zog er sein Fischerboot an Land und gründete das Kloster Rheinau.
Es gibt noch eine zweite Version dieser Sage, die zwar genauso friedlich beginnt, allerdings weniger glimpflich endet... Wie dem auch sei, die Idee, mit einem Boot den Rheinfall zu überwinden (und danach lebend wieder an Land zu gehen) kam immer mal wieder auf. Ein paar Mutige konnten es dabei nicht lassen; stiegen in ein Kajak und versuchten, Geschichte zu schreiben. Als erstes wagte sich ein Stuntman in die Fluten des Rheinfalls. Seiner Rheinfall-Fahrt ging eine intensive Vorbereitung voraus: Tagelang studierte er die Strömung, um so den optimalen Weg zu finden, ein Kentern des Bootes hätte nämlich durchaus tödlich enden können. Der Stunt ist ihm jedoch geglückt – und animierte zu weiteren Höllenfahrten durch den Rheinfall. 1997 schafften es zwei deutsche Kanufahrer, lebend von oben nach unten zu fahren bzw. stürzen. Einer davon, Schorschi Schnauf, hatte noch nicht genug und fuhr am 24. August 2003 zusammen mit seinem Kollegen Frank Preuss ein zweites Mal den Rheinfall herunter.
12.11.2006 - 20:24 -- Tages-Anzeiger Online Den Rheinfall hinuntergestürztEin 27-jähriger Österreicher und ein 35-jähriger Deutscher sind am Nachmittag mit zwei Kajaks zweimal den Rheinfall hinunter gefahren. Ein Boot ging unter, verletzt wurde niemand. Die Polizei nahm die beiden in Empfang. Am späteren Nachmittag meldeten Passanten der Schaffhauser Polizei, dass zwei Kajakfahrer den Rheinfall hinunter fahren würden. Die Männer hatten zuvor ihre beiden Kajaks oberhalb der Eisenbahnbrücke eingewassert und fuhren trotz Fahrverbot Richtung Aussichtfelsen inmitten des Rheinfalls. Eine erste Abfahrt gelang. Beim zweiten Versuch blieb ein Kajakfahrer mit seinem Kajak oberhalb des Aussichtsfelsens hängen und fiel aus dem Kajak ins kalte Wasser. Er konnte sich gerade noch auf einen Felsvorsprung in Sicherheit bringen, wo er sitzen bleiben musste. Sein Kajak ging unter. Beim zweiten Mal am Felsen hängen geblieben Der wohlauf im Becken angekommene Kajakfahrer bemerkte das Fehlen seines Kameraden und stieg zu Fuss den Aussichtsfelsen hoch. Dank eines am Felsen angebrachten Rettungsringes konnte er den festsitzenden Kollegen aus seiner misslichen Lage befreien. Anschliessend fuhren beide mit dem verbliebenen Kajak ans Ufer des Rheinfallbeckens, wo sie von der Schaffhauser Polizei in Empfang genommen wurden. Die beiden Kajakfahrer seien wie durch ein Wunder unverletzt geblieben, schreibt die Polizei. Kraft des Rheinfalles unterschätzt. Die Beiden gaben an, dass sie die Kraft des Rheinfalles unterschätzt hätten. Sie wurden wegen Missachtens des Fahrverbots angezeigt und mussten für ihre mehr als leichtsinnige Aktion einen erheblichen Geldbetrag hinterlegen. (cpm/sda) |
Sanierung der Rheinfallfelsen
Oben: Aufnahme der zweiten Felssanierung |
Die zwei Rheinfallfelsen, die mittlerweile sogar unter Denkmalschutz stehen, gehören zu den Wahrzeichen des Rheinfalls. Die Anlaufstelle für kleine Schiffe und die zahlreichen Treppen des grösseren Felsen ermöglichen den Besuchern des Rheinfalls, einen spektakulären Standpunkt inmitten des Flusses unmittelbar vor dem Fall einzunehmen und die Kraft und den Lärm des Wassers hautnah zu erleben. Die Lage der Felsen direkt vor dem Wasserfall bedeutet allerdings, dass die Felsen starken Kräften ausgesetzt sind und deshalb schon mehrmals Einsturzgefahr drohte. Um dies zu verhindern, wurden die Felsen bisher zweimal saniert, was aufgrund der exponierten Lage und dem fehlenden Zugang mit erheblichem Aufwand verbunden war. Die Arbeiten mussten jeweils minutiös geplant werden und bei Niedrigwasser im Winter durchgeführt werden. |
Die erste Felssanierung erfolgte im Winter 1879/80. Es war der Winter mit dem niedrigsten Wasserstand des ganzen Jahrhunderts und man stellte fest, dass der kleine Felszahn bedenklich angenagt und unterhöhlt war und ein Absturz kurz bevorstand. Rasch wurde deshalb die erste Sanierung angeordnet und an der Kante flussabwärts ein Mauerwerkuntersatz in der Form eines Brückenpfeilers errichtet, der übrigens auch heute noch deutlich sichtbar ist.
Die zweite, deutlich aufwändigere Felssanierung wurde im Winter 1984/85 durchgeführt. Nach langer Planung sah man vor, zunächst mit 800kg-Sandsäcken einige Dämme zu errichten sowie einen Steg und eine Aluminiumbrücke mit einer Spannweite von 16 m aufzubauen. Alleine diese Vorbereitungsarbeiten für die darauf folgende Felssanierung waren mit erheblichem Aufwand verbunden. Man war auf einen Helikopter und dadurch auch auf schönes Wetter angewiesen. Der Helikopter hatte die schweren Sandsäcke wie auch die Aluminiumbrücke einzufliegen und zentimetergenau zu platzieren. Während 1½ Tagen wurden 220 Sandsäcke à 800 kg und 500 Säcke à 40 kg sowie Material für die Arbeitsgerüste per Helikopter eingeflogen und mitten im Rheinfall abgesetzt. Die ungewohnte Aktion führte zu einem regelrechten Ansturm von Schaulustigen und erfolgte so unter den Augen unzähliger Zuschauer. Nachdem der Dammbau erfolgreich war, wurden die Felsen bei klirrender Januarkälte saniert. Während der Sanierungsphase entdeckte man zahlreiche weitere Strudellöcher, die am letzten Arbeitstag in einer Blitzaktion mit 48m³ Unterwasserbeton gefüllt wurden. Auch merkte man, dass der Zustand des kleineren Felsens bedeutend schlechter war als angenommen und so musste auch dieser mit Spritzbeton saniert werden. Mittlerweise mussten die Dämme regelmässig verstärkt werden, da zahlreiche Sandsäcke aufgerissen und weggespült wurden. Schliesslich musste auch noch ein Wellenbrecher aus Stahlprofilen erstellt werden, da die Wassermenge während den Arbeiten stetig anstieg. Tauwetter und Regen liessen die Wassermengen so schnell ansteigen, dass sich die Arbeiter zwei Wochen früher als geplant zurückziehen mussten. In einer weiteren Blitz-Aktion wurden Gerüste, Steg und Wellenbrecher demontiert und ausgeflogen. Die Entfernung der Sandsackdämme war nicht mehr nötig, da diese bereits eine halbe Stunde nach Entfernung der Wellenbrecher von den Wassermassen zerstört wurden. Seither weiss man, dass auch die nächste Felsensanierung kein einfaches Unterfangen werden wird und immer mit erheblichem Aufwand verbunden sein wird. |