Erholungsgebiete
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Velotour Rhein-Route
Die seit 1995 existierende Stiftung Veloland Schweiz setzte eine geniale Idee in die Tat um, indem sie neun quer durch die ganze Schweiz führende Velorouten gestaltete, diese einheitlich beschilderte und in mehreren Routenführern ausführlich dokumentierte. Eine dieser neun Routen, genauer gesagt die Nummer 2, nennt sich Rhein-Route und führt, wie der Name erwarten lässt, meist dem Rhein entlang. Der Startpunkt liegt in Andermatt, also direkt in der Nähe der Vorderrheinquelle, und die ganz Sportlichen schaffen es bis nach Basel, wo sich die offizielle Zieleinfahrt befindet. |
Während mehr als 420 km führt die Route auf abwechslungsreichen Wegen an unzähligen kleineren und grösseren Sehenswürdigkeiten vorbei. Auch wenn die Radwege nicht immer dem Ufer entlang führen – der Rhein ist treuer Begleiter Ihrer Reise und lässt sich immer wieder mal blicken. Um also den Rhein, die von ihm im Laufe der Zeit geschaffenen Landschaften und all die hübschen Dörfer und Städte, die sich an ihm befinden, kennen zu lernen, ist diese Radroute eine optimale (aus meiner Sicht die zweifellos beste) Möglichkeit. Die Strecke stellt zudem nur leichte Anforderungen an die Fahrer und eignet sich bestens als Familientour. Ein weiteres Plus ist auch die schönheits- und sicherheitsorientierte Routenführung: Abgesehen von der Oberalp-Passstrasse und ein paar anderen kurzen Strassenabschnitten fahren Sie nämlich immer auf gut ausgebauten Velowegen, gemütlichen Nebenstrassen oder ungeteerten Spazierwegen. Erholung ist also garantiert – und nicht nur das! Auf der Rhein-Route gibt es eine ganze Menge zu entdecken und zu erfahren, hier ein "kleiner" Auszug: |
- In Disentis fahren Sie am weltberühmten Benediktinerkloster St. Martin vorbei. Das Kloster wurde im Jahr 750 gegründet und gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe. Die heutige Klosterkirche wird als der schönste Sakralbau Graubündens bezeichnet.
- Die Fahrt zwischen Ilanz, der ersten Stadt am Rhein, und Reichenau ist ein Erlebnis sondergleichen! Die Route führt über eine schmale, abenteuerliche Bergstrasse, auf die sich (zum Glück) nur wenige Autofahrer trauen. Sie haben einen spektakulären Ausblick auf die Ruinaulta und den Rhein und kommen in den Genuss einer verspielten Strasse mit vielen Brücken, Tunnels und Aussichtspunkten. Auf der Brücke in Reichenau haben Sie Zeit, sich von den überwältigenden Eindrücken zu erholen und einen Blick auf die Vereinigung von Vorder- und Hinterrhein zu werfen.
- Wer kennt es nicht, das "Heidi"? Die beliebte Erzählung von Johanna Spyri wurde inzwischen in 36 Sprachen übersetzt und ist noch immer sehr populär. Nachdem Sie Chur passiert haben, führt die Route durch das sogenannte Heidiland, wo es für aufmerksame Fahrer unter anderem ein Hotel Heidihof, einen Heidibrunnen, ein Heididörfli (wo Heidi gelebt haben soll), zwei Heidiwege und eine Heidialp zu entdecken gibt.
- Zwischen Chur und Buchs (SG) werden Sie öfters den Fotoapparat zücken müssen. Die Geschichte hat hier viele Spuren gelassen und Sie stossen auf gut erhaltene Schlösser und Burgen, so z.B. auf das Schloss Marschlins, Graubündens einziges Wasserschloss. Weiter nördlich befinden sich das bekannte Schloss Sargans und das Schloss des Fürstentum Liechtensteins, das durch einen kleinen Abstecher nach Vaduz erreicht werden kann.
- Kurz nach Buchs treffen Sie auf Werdenberg, die älteste Holzbausiedlung sowie die kleinste Stadt der Schweiz, wobei sich die Einwohnerzahlen für eine Stadt auf sehr bescheidenem Niveau bewegen: Die "Stadt" zählt gerade mal 42 Häuser und etwa 60 Einwohner! Das "Stadtbild" ist jedoch von atemberaubender Schönheit. So liegt Werdenberg an einem kleinen See und wird von einem um 1230 erbauten Schloss überragt.
- Kurz vor dem Bodensee durchquert man das grösste Süsswasserdelta Europas (20 km²) Es befindet sich zwischen dem alten Rhein und dem seit 1900 bestehenden künstlichen Kanal, durch den der Fluss auch heute noch in den Bodensee mündet. Das grosse Naturschutzgebiet ist ein Lebensraum für seltene Ried- und Watvögel wie z.B. der grosse Brachvogel mit dem typischen langen Bogenschnabel und seiner klangvollen, wehmütig flötenden Stimme.
- Ab Rorschach fahren Sie auf einem gut ausgebauten, allerdings recht stark befahrenen Veloweg dem Bodenseeufer entlang. Dieser Streckenabschnitt ist besonders im Sommer interessant, da dann die vielen Naturstrände zum baden benutzt werden können. Die vielen Spielplätze, Schwimmbäder, Parks, Restaurants und Campingplätze zeigen, dass die Region um den Bodensee noch immer eine beliebte Ferienregion ist.
- Am Ende des Untersees treffen Sie in Stein am Rhein ein. Das mittelalterliche Städtchen ist von einmaliger Schönheit und ist unter anderem bekannt für die zauberhaften Fassadenmalereien. Am Rhein liegt auch noch ein altes Benediktinerkloster, das heute als Museum besucht werden kann.
- Es ist bestimmt eine der grössten Sehenswürdigkeiten auf der Route: der Rheinfall. Der Veloweg führt direkt am Schloss Laufen vorbei, von wo aus man den Rheinfall von mehreren Aussichtsplattformen aus bestaunen kann. Tipp: Legen Sie den Rheinfall als Etappenziel fest und verbringen Sie eine Nacht in der Jugendherberge, die sich in einem Teil des Schloss Laufen befindet. Das Rauschen der Wassermassen wird Sie sanft in den Schlaf begleiten...
- Nachdem die Route zuvor ein Stück weit abseits des Rheins verläuft, kommen Sie in der Tössegg wieder ans Ufer. Legen Sie eine Pause ein und schauen Sie zu, wie die kleine Töss gemächlich in den Rhein mündet.
- Nach der Tössegg fahren Sie durch wunderschönes, dünn besiedeltes Gebiet in Richtung Westen. Immer wieder stossen Sie dabei auf mittelalterliche Städtchen wie zum Beispiel Eglisau, das dreiecksförmige Kaiserstuhl oder die Altstadt von Zurzach, welches im August 2006 in Bad Zurzach umgetauft wurde. Tatsächlich wird Zurzach in der ganzen Schweiz mit dem Thermalbad und den Kuranlagen in Verbindung gebracht. Tipp: Das Thermalbad Zurzach ist eines der günstigsten Thermalbäder, dennoch bietet es Entspannung pur. Lassen Sie sich von Massagedüsen verwöhnen und tanken Sie neue Kräfte, bevor Sie die Fahrt fortsetzen.
- Kurz vor Basel gibt es nochmals einiges zu entdecken. Das Städtchen Rheinfelden ist durch die Brauerei Feldschlösschen bekannt geworden und erinnert mit mittelalterlichen Türmen und Stadtmauern an die Zeit der Römer. Es kommt allerdings noch besser – wenige Kilometer weiter stossen Sie auf die Augusta Raurica in Kaiseraugst, das mit Amphitheater, Forum, Tempelanlagen und Thermen eine bedeutende Siedlung der Römer war. Nutzen Sie die Gelegenheit und erfahren Sie mehr über römische Kultur und die römische Vergangenheit der Schweiz.
- Die Route endet in Basel, dessen Altstadt nochmals eine Vielzahl von Sehenswürdigkeiten wie auch kulturellen Anlässen bietet. Zum Pflichtprogramm gehören auf jeden Fall einen Besuch im "Läckerli-Huus", eine Fahrt mit der Fähri und einen Rundgang durch die berühmte Altstadt mit Münster, Marktplatz, Rathaus usw.