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3 Fragen an...

Robert Dittmann, Geschäftsführer der Bodan-Werft Metallbau GmbH & Co. KG

Robert Dittmann, Bodan-Werft

 

1. Sie sind Geschäftsführer der Bodan-Werft in Kressborn (D). Können Sie uns kurz schildern, wie Sie dazu kamen, „Schiffe zu bauen“?

Ich leite die Werft als Geschäftsführer nun in 4. Generation. Wir sind ein Familienbetrieb, der 1919 von meinem Urgrossvater, einem Reeder aus Mannheim hier am Bodensee gegründet wurde, da sein Lebenstraum nicht nur die Schiffahrt, sondern auch das Bauen von Schiffen war. Ich bin somit mit dem Schiffbau aufgewachsen und habe die Freude am Schiffbau sozugagen in die Wiege gelegt bekommen.

 

2. Sind Sie auch in Ihrer Freizeit auf dem Wasser anzutreffen, oder bevorzugen Sie dann Hobbys am Land?

In der Freizeit bin ich nicht nur, aber sehr oft auf dem Wasser anzutreffen. Wenn es Wind hat, überwiegend beim Kitesurfen, aber hin und wieder auch beim Segeln, Motorbootfahren und Wakeboarden.

 

3. Wie wird sich die Kursschifffahrt Ihrer Meinung nach weiter entwickeln?

Meiner Einschätzung nach wird bzw. muss sich die Kursschifffahrt in den nächsten Jahren verändern. Die derzeitige Schifffahrt ist zu sehr abhängig von externen Einflüssen, wie Wetter und Touristenzahlen. Sogar Events wie die Fussballweltmeisterschaft haben die Leute fern von den Schiffen vor dem Fernseher gehalten. Traditionell ist die Kursschifffahrt eher ein defizitäres Geschäft, daher ist dringend ein Wandel von Nöten. Ich denke, dass es zwei Richtungen geben muss:

  • Stärkerer Charterverkehr mit besonderen Veranstaltungen, Events oder Mottos. Solche Fahrten werden unabhängig von Wetter und anderen äusseren Einflüssen sein und eine solidere Einkommensbasis darstellen, nicht zuletzt dadurch, dass mehr auf den Schiffen konsumiert wird. Dazu werden Schiffe benötigt, auf denen solche Events durchgeführt werden können - mit den derzeit fahrenden Schiffen ist dies nicht vorstellbar. Sie sind viel zu gross und haben weder die richtige Raumaufteilung, noch sind sie entsprechend eingerichtet. Zudem liegt der Altersdurchschnitt der Flotten bei ca. 30-40 Jahren. Sie sind unattraktiv und unkomfortabel.
  • Der Transportgedanke der heutigen Kursschiffahrt wird in der Zukunft durch schnellere Schiffe bewältigt, die zudem kleiner und flexibler sind. Vor allem hier darf der Einfluss des Wetters nicht zu sehr durchschlagen, also werden auch viele geschützte Plätze benötigt. Zukünftig wollen die Fahrgäste schneller von A nach B kommen und der Bodensee kann durch ein solches Konzept enger vernetzt werden. Die Summe vieler kleinerer Einheiten kann besser an das vorhandene Passagieraufkommen angepasst werden als wenige grosse Schiffe, die überwiegend leer fahren. Ein gutes Beispiel für ein solches Schiff ist der Katamaran, der seit einem Jahr Friedrichshafen und Konstanz verbindet.

Daher denke ich, dass sich in den kommenden Jahren in der Binnenschiffahrt einiges tun wird und die Reeder ihre Flotten erneuern werden müssen - erste Zeichen dafür sind ja schon zu sehen (siehe unsere Homepage). Wir als Schiffbauer versuchen, diese Trends zu antizipieren und die passenden Produkte anzubieten, bevor es jemand anders tut. Daher bin ich überzeugt, dass wir auch in Zukunft noch viele Schiffe bauen werden.